Mehr Transparenz wagen beim Thema Nachhaltigkeit

Christoph Beierl | 29. Oktober 2021
Bild Wellen und SDG Ziel 14

Die Welt der Nachhaltigkeit entwickelt sich rapide weiter. Und mit ihr auch unser Verständnis von Nachhaltigkeit. Unsere Expertise hilft uns dabei, Ihnen mehr Transparenz bieten zu können. Wo lange Zeit noch stark qualitative Argumente ausreichten, um einen Nachhaltigkeitsbezug aufzuzeigen, muss Nachhaltigkeit in Zeiten von Greenwashing zunehmend transparent und quantifizierbar sein.

SDG Impact

Diesem Ideal möchten wir mit der Quantifizierung des Beitrags, den unsere Portfoliounternehmen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten, nun wieder einen Schritt näherkommen und künftig den Beitrag unserer Fonds zu den einzelnen SDGs in Form untenstehender Grafik offengelegen. Die SDGs sind dabei im Uhrzeigersinn am äusseren Kreis aufgelistet, während im Inneren der portfolio-gewichtete Beitrag des Fonds in Prozent dargestellt ist.

Die Beitragsbemessung, also die Festlegung zu welchem der SDGs ein Unternehmen einen Beitrag leistet, basiert dabei ausschliesslich auf der öffentlichen Selbsteinschätzung der Unternehmen. Eine Umsatzgewichtung der Beiträge findet aktuell weder auf Unternehmens- noch auf Fondsebene statt. Ein Unternehmen mit deutlich höheren Umsätzen und damit vermeintlich auch grösserem Wirkungsbereich, wird also nicht explizit höher gewichtet.

Aufgrund der starken Beziehung zwischen den Umsätzen der Unternehmen, deren Marktkapitalisierung und der Portfoliogewichtung in unseren Fonds, relativiert sich dieser Effekt aber weitgehend wieder.

Entschieden haben wir uns für diese Art der Beitragsbemessung, insbesondere weil sie transparent und leicht verständlich ist. Zwar bietet dieser Ansatz auch den Nachteil der vermeintlich geringen Objektivität, die der Selbsteinschätzung der Unternehmen zugrunde liegt, allerdings sehen wir diesen Kritikpunkt auch bei anderen Arten der Beitragsbemessung, wie z.B. durch Fondsanbieter oder Ratingagenturen, gegeben. Die Vorteile überwiegen unserer Ansicht nach daher aktuell den Nachteilen. Mittelfristig beabsichtigen wir zudem die Aussagen der Unternehmen noch um relevante Kennzahlen zu ergänzen.

Mit überdurchschnittlichen Beiträgen zu den SDGs #2 (Kein Hunger), #3 (Gesundheit und Wohlergehen), #12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion), #13 (Massnahmen zum Klimaschutz) und #14 (Leben unter Wasser) entspricht das Ergebnis unseren Erwartungen an Seafood als vergleichsweise gesunde und ressourcenschonende Nahrungsquelle.

Bild Kreis SDG Impact Bonafide Global Fish Fund

Carbon Footprint

Mit der Offenlegung einiger Kennzahlen zum Emissionsprofil unserer Fonds, möchten wir zudem auch im Hinblick auf den Klimawandel für zusätzliche Transparenz sorgen und Ihnen einen ersten Eindruck zur Klimabilanz unserer Fonds vermitteln.

Die ausgewählten Kennzahlen umfassen:

  • % selbst veröffentlichter Emissionen
    d.h. der portfolio-gewichtete Anteil an Unternehmen, die ihre Emissionen selbst veröffentlichen und damit vermeintlich weniger genaue Schätzungen von Dritten unnötig machen
  • Weighted Average Carbon Intensity
    d.h. der portfolio-gewichtete Anteil an CO2e Emissionen, die pro 1 Million Euro an generiertem Umsatz anfallen
  • Carbon Footprint
    d.h. der portfolio-gewichtete Anteil an CO2e Emissionen, der den Kapitalgebern pro 1 Million Euro an investiertem Kapital zugeschrieben wird
Bild Polarbär

Die Berechnung der Kennzahlen für die beiden Benchmarks, Gesamtmarkt und das Anlageuniversum Fish & Seafood, nimmt dabei wie immer eine Gleichgewichtung der Portfoliotitel an. Alle drei Kennzahlen beziehen sich zudem ausschliesslich auf die von den Unternehmen verursachten Scope 1 und Scope 2 Emissionen, wobei verursachte Emissionen aktuell lediglich den Eigenkapitalgebern zugeschrieben werden. Nähere Details zu den letzten beiden Kennzahlen, die sich stark an der Methodik der TCFD orientieren, finden Sie hier.

Das Ergebnis zeigt eine gute Ausgangslage unserer beiden Fonds für die anstehende Transformation der Weltwirtschaft. Ein eindeutiges Urteil lassen die Kennzahlen jedoch nicht zu. Wie bei allen Dingen ESG sollten die Zahlen zudem mit Vorsicht genossen werden, da diese stark von externen Faktoren, wie z.B. Marktkapitalisierung, beeinflusst sind, die teils wenig mit den tatsächlichen Klimabemühungen der Unternehmen zu tun haben.

Tabelle Klima KPIs

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