Interview: Arne Møgster, CEO von Austevoll Seafood

Deborah Hobi | 21. April 2022

Arne Møgster, CEO von Austevoll Seafood, hat sich für ein kurzes Interview mit uns Zeit genommen. Austevoll Seafood ist seit mehr als zwei Jahren eine unserer Top-Positionen im Bonafide Global Fish Fund. Zusammen mit der Tochtergesellschaft Lerøy Seafood macht das Unternehmen ungefähr 12% des Fondsvolumens aus – und die Performance kann sich sehen lassen. Wir haben nachgefragt: Was sind die Vorteile für die Investoren bei einem Investment in den Fish & Seafood Sektor? Was für Chancen bietet der Markt? Und, wo sieht Arne Møgster die Wachstumstreiber für Austevoll in der Zukunft?

Angefangen als Fischereibetrieb, ist Austevoll Seafood heute eine Industrie-Holding mit drei verschiedenen Schwerpunkten: Lachs, Felchen und pelagische Fische. Die Onshore-Aktivitäten decken inzwischen die gesamte Wertschöpfungskette mit Verarbeitungsbetrieben in der Region Nordatlantik sowie in Peru und Chile ab. Ohne den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der Lerøy Seafood Group hätte sich das Kerngeschäft von Austevoll Seafood wohl eindeutig verkleinert. Schliesslich ist auch das jüngste Rekordergebnis von Austevoll vor allem auf Lerøy zurückzuführen. Lerøy ist sowohl in der Lachs- als auch in der Weissfischzucht tätig ist. Arne Møgster führte im Interview zudem aus, dass die Entwicklung der Lachspreise letztlich ausschlaggebend für die positive Entwicklung der Erträge von Austevoll sei.

Herr Møgster erwähnte, dass das Unternehmen mit der Grundsatzüberzeugung gegründet wurde, dass es in der Welt einen Mangel an Proteinen geben wird und dass der Fish & Seafood Sektor die notwendigen Kapazitäten bieten kann, um eine wachsende Bevölkerung zu ernähren, ohne den Planeten zu schädigen. Der Sektor ist aufgrund seiner zunehmend nachhaltigen Eigenschaften für Investoren besonders attraktiv. Vor allem in den letzten zehn Jahren ist die Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Thema im Fish & Seafood Bereich geworden. Es liegt auf der Hand, dass die Nachfrage nach gesunden Proteinen aus dem Meer sowohl aufgrund des Bevölkerungswachstums als auch aufgrund gesellschaftlicher Trends steigen wird. Dies bereitet dem Sektor eine vielversprechende Zukunft.

Bild Austevoll Value Chain

«Wir wollen uns entwickeln, wir wollen wachsen.»

Wir von Bonafide sehen Austevoll als ein Unternehmen mit einer äusserst soliden Finanzstruktur. Der Seafood-Riese hatte ein weiteres starkes Schlussquartal 2021. Der niedrige Schuldenstand ist laut Herrn Møgster eigentlich schon historisch bedingt. Allgemein beobachtet man aber in der Branche eher tiefe Fremdkapitalquoten. Trotzdem ist die Branche sehr kapitalintensiv und die regulatorischen Anforderungen werden tendenziell noch steigen. Im Wesentlichen sind es zwei Faktoren, die das Unternehmen zu Investitionen im grossen Stil bewegen: die zunehmenden Erwartungen der Stakeholder und der Drang, die Branche auf die Zukunft vorzubereiten. «Wir wollen uns entwickeln, wir wollen wachsen», sagte Møgster. Er betonte auch die Bedeutung einer kontinuierlichen Dividende. Das Unternehmen wird weiterhin 20-40 % des Nettoergebnisses ausschütten.

Bild Aquakultur Austevoll

Ausblick

Das Unternehmen ist seit 2006 nachhaltig gewachsen und hat grosse Ambitionen für die Zukunft. Die Gruppe hat die finanzielle Flexibilität, um ihre Strategie für weiteres organisches Wachstums zu unterstützen und um strategische Akquisitionen durchzuführen.
Die Møgster Familienholding hält weiterhin mehr als 50% an Austevoll. Arne Møgster, der derzeitige Geschäftsführer, ist zuversichtlich, dass er das Familienunternehmen später einmal in einer sehr soliden Position an die nächste Generation weitergeben kann. Wer unter den Møgsters künftig der neue Kapitän sein wird, müsse sich jedoch noch zeigen, sagt er mit einem Lächeln.

Bild Vater und Sohn Mogster

Kommentare

Berweger Marco

27. Mai 2022

Sehr sympathischer CEO, gutes Unternehmen.